27.1.21 Reisebericht Sansibar (ZNZ)
Mittwoch, 27.1.2021
Heute Abend geht es los. Schnell noch ein paar Korrekturen am Spickzettel (für mein Trainingsprogramm), ein paar Dinge in den Koffer und dann kann es losgehen…
Was mach‘ ich da? Die Andreas Hermes Akademie (AHA), für die ich unterwegs bin, hat den Auftrag, bäuerliche Organisationen in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Das macht sie im Wesentlichen durch Organisationsentwicklung und durch die b|u|s Trainings. b|u|s steht für „BauernUnternehmerSchulung/bzw. Seminare“ und hilft Bauern, unternehmerisches Denken und Handeln (weiter) zu entwickeln. So ist die AHA in verschiedenen Ländern Afrikas und in Indien tätig unter anderem eben auch seit Jahren in Tansania und hat dort schon viele b|u|s Trainings durchgeführt. Allerdings arbeiten wir nicht direkt mit den Bauern, sondern mit Multiplikatoren, also Personen, die selbst später als b|u|s-Trainer ihre Landsleute ausbilden.
Und genau so ein Training habe ich jetzt mit meiner Kollegin Barbara vor mir. Sie hat viel mehr Erfahrung als ich und ich bin froh, sie an meiner Seite zu haben, denn es ist lange her, dass ich die b|u|s Module vermittelt habe (da gibt es auch einen ausführlichen Bericht auf dieser Seite (2009 AHA b|u|s in Nepal)
Die Ausbildung wird 10 Tage dauern, umfasst 6 Elemente, die durch Übungsphasen unterbrochen werden. Die letzten drei Tage sind sogenannte Field Exercises, wo die zukünftigen Trainer in kleinen Teams direkt mit Bauern arbeiten und wir durch unser Feedback Lernhilfe leisten.
Auf tansanischer Seite ist TAHA unser Partner, ein umtriebiger Gemüsebauernverband sowie Trias, eine belgische EZ(Entwicklungszusammenarbeit)-Organisation. Mit beiden kam ich schon 2016 in Berührung als ich eine Kollegin bei einer Reise nach Arusha, Tansania vertrat.
So, ich sitze schon im Flieger und gleich geht’s los…
Donnerstag, 28. Januar 2021
Es ist Viertel vor sieben in Addis Abeba und mein Flug nach Sansibar geht kurz vor 11.00 Uhr. Ich bin zwar übermüdet (in Deutschland ist es 4.45 Uhr und ich habe nur eine unruhige Stunde im Flieger geschlafen, aber ich habe Lust, euch ein paar Zeilen zu schreiben.
Ich habe mich gewundert, dass es draußen frisch ist, aber auf einer Höhe von über 2300 m ist das wohl nicht verwunderlich. Hier ist inzwischen die Sonne über einem strahlend blauen Himmel aufgegangen. Auf dem Flughafenvorplatz herrscht geschäftiges Treiben. Bei euch ist es noch dunkel, aber erfahrungsgemäß wird das noch.
Gleich werde ich Barbara treffen, die aus Wien angeflogen kommt. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihr. Wir haben zusammen schon das Programm und die Teilnehmerunterlagen überarbeitet, was eine gute Vorbereitung für mich war. Ah, da ist sie ja…
Ich melde mich später wieder.
So, jetzt sitze ich abends m Bett und schreibe noch ein paar Zeilen, obwohl ich arg zerschossen bin, wegen des Schlafmangels (nur ein kurzes Wegnicken im zweiten Teil der Flugreise und 20 Minuten Ruhe in der Unterkunft). Der Lärm einer Hochzeitsfeier dringt zum Fenster herein und 30 Grad sind halt schon echt heiß.
Aber ein kurzer Sprung zurück:
Der Flieger ist gefüllt von russischen Touristen. Und schon sind wir im Landeanflug auf Sansibar: Himmel, Erde, Wasser – Sansibar.
Wir sind gut und sicher gelandet und zwischen diesem Foto (Willkommen in Sansibar): Und dem hier (draußen) liegt eine Zwergenodyssee. Offenbar werden hier gerade die Verfahrensweisen umgestellt und da werden die Prozesse erst mal doppelt gefahren und, damit auch jeder was zu tun hat, ein paar Extraschleifen eingebaut. Da ist Geduld gefragt. Im Flieger wurden schon mal Formulare zum Ausfüllen ausgeteilt, die wurden an der Eingangstür zur Flughafenhalle gleich wieder von einem Uniformierten eingesammelt. Das wären die richtigen gewesen. Nach dem Anstellen erfahren wir: wir brauchen ein anderes Formular. Wir finden es auf dem Tisch und füllen aus. Wieder anstellen, nein wir haben ein Business-Visum beantragt, da brauchen wir ein anderes Formular. Der Beamte gibt uns zwei – unterschiedliche. Wir finden auf dem Tisch eines, dass dem einen von den beiden gleicht. Wir füllen also ein drittes Mal aus (immer die gleichen Daten), stellen uns wieder an: es ist das Falsche! Wir können den Wachmann jedoch davon überzeugen, dass ER uns das ja gegeben hat, also schreibt er „Business Visum“ über die falschen Formulare, dann geht es doch. Jetzt die Gebühr zahlen. Halt erst mal noch registrieren und die Höhe der Gebühr feststellen, dann erst mit der Vor-Quittungzum Zahlschalter. Zahlen,… Quittung? Nee, da müssen wir zurück zum Gebührenfeststellschalter. Na, geht doch. Wir dann sind wir endlich draußen. Uff! Und da ist auch William, unser Koordinator von der TAHA-Seite.
Der Nachmittag verläuft dann ruhiger mit einem Abstecher ins TAHA- und Trias-Büro, wo wir Dofrian von Trias, zuständig für Logistik, einsammeln. Weiter zum Campus der State University of Tourism, wo unsere Veranstaltung stattfinden wird und wo wir auch untergebracht sind. Dort gibt es ein betont freundliches und warmherziges Willkommen. Die Leute hier sind sehr entgegenkommend und gehen auf alle unsere Wünsche ein.
Die Zimmer sind großzügig bemessen und ein es gibt ein Highlight: hundert Meter hinterm Campus liegt ein kleiner Strand.
Man hat uns für ab morgen Internet auf dem Zimmer versprochen, so dass ich ins Nachbargebäude muss, um ans Internet zu kommen. Daher gibt es diesen Abschnitt auch erst morgen zu lesen.
Erst mal gute Nacht zu den Hochzeitsfestklängen, die irgendwie arabisch klingen…
Hi Erich! Was ist das für ein Spickzettel denn genau?
LG Ines
schreib ich dir per Mail
Gute Reise, viel Erfolg und hoffentlich etwas Zeit um das Land kennenzulernen.
Danke
Hi Erich,
Danke, dass wir auf diese Weise anteilnehmen können.
Viel Erfolg, viel Vergnügen und genießt die schöne Insel!
Herzliche Grüße
Evelyn
Wauuuuuuu eine tolle Sache, wünsche dir bestes gelingen, eine super Teamarbeit mit Barbara und viel Spaß bei Allem.
danke
Geliebter Erich, wie schön von dir hier zu lesen und dass du uns mitnimmst auf deine Reise nach Sansibar. Eine Bitte: Kannst du größere Fotos (wie z.B. dein Flugticket) einstellen? Herzlichst. Andrea
mach ich…