SIN-Obelisk
Anweisung an die Gruppe:
In der alten Stadt Atlantis wurde zu Ehren der Göttin Onra ein „SIN“, ein massiver rechteckiger Obelisk, gebaut. Das Bauwerk wurde in weniger als zwei Wochen vollendet.
Aufgabe ihrer Gruppe ist es nun, herauszufinden, an welchem Tag der Obelisk fertig gestellt wurde. Sie haben 25 Minuten Zeit.
Wählen Sie KEINEN Vorsitzenden.
Sie werden Kärtchen mit Informationen über die Aufgabe erhalten. Sie können diese Informationen mündlich weitergeben, dürfen aber Ihre Kärtchen nicht herzeigen oder hergeben. Machen Sie keine Notizen (Alternativ: Machen Sie nur Notizen auf dem Flipchart)
Informationen zum SIN-Obelisk
(werden auf Kärtchen geschrieben und willkürlich an die Teilnehmer verteilt)
- Die elementare Zeiteinheit in Atlantis ist der Tag.
- Der atlantische Tag ist unterteilt in Quags und Yoghs.
- Die Länge des SIN-Obelisks beträgt 50 Ellen.
- Die Höhe des SIN-Obelisks beträgt 100 Ellen.
- Die Breite des SIN-Obelisks beträgt 10 Ellen.
- Der SIN-Obelisk wird aus Steinblöcken zusammengesetzt.
- Jeder Steinblock ist eine Kubikelle groß.
- Der erste Tag der atlantischen Woche heißt Aquatag.
- Der zweite Tag der atlantischen Woche heißt Neptiminus.
10. Der dritte Tag der atlantischen Woche heißt Avgamatia.
11. Der vierte Tag der atlantischen Woche heißt Ninildu.
12. Der fünfte Tag der atlantischen Woche heißt Meltemi.
13. Die Woche in Atlantis hat fünf Tage.
14. Ein Arbeitstag dauert 9 Quags.
15. Jeder Arbeiter hat insgesamt 16 Yoghs Pause.
16. 1 Quag besteht aus 8 Yoghs.
17. Jeder Arbeiter legt 150 Blöcke pro Quag.
18. Während der Arbeitszeit befindet sich jeweils eine Gruppe von 9 Leuten am Bau.
19. Ein Mitglied jeder Gruppe hat rituelle Pflichten und legt keine Blöcke.
20. Am Meltemi wird nicht gearbeitet.
21. Ein Klaster ist ein Würfel, dessen Kanten 1 antediluvialen Yard betragen.
22. 1 antediluviale Parasange hat 3 ½ Ellen.
23. Mit welcher Seite steht der SIN nach oben?
24. Der SIN besteht aus blassvioletten Blöcken.
25. Blassviolett hat am Avgamatia eine besondere kultische Bedeutung.
26. In jeder Gruppe arbeiten 2 Frauen.
27. Die Arbeit beginnt am Aquatag bei Tagesanbruch.
28. Nur 1 Gruppe arbeitet jeweils am Bau des SIN-Obelisks.
29. 8 Atlantis-Chips ergeben einen pharaonischen Dollar.
30. 1 Steinblock kostet 2 pharaonische Dollar.
Ziele:
1. Umgang mit verstreuter Information im Problemlösungsprozess
2. Analyse von Führungsverhalten, Kooperationsbereitschaft und Konfliktmustern bei der Problemlösung in der Gruppe.
Gruppengröße:
Ab 4 bis 30 TN
Dauer:
60-90 Min, davon 25 Min. zur Lösung der Aufgabe und 30 – 60 Min zur Prozessanalyse
Materialien:
- Ein Instruktionsblatt „Der SIN-Obelisk“ (vorlesen).
- Ein Satz Informationskärtchen für die Gruppe (30 Kärtchen).
- Flip-Chart oder Tafel; Moderationsausrüstung.
- Papier und Bleistift für die Teilnehmer.
- Eine Kopie „Fragen zur Prozessanalyse“ für die Beobachter.
Ablauf:
- Wenn die Teilnehmer die Instruktionen gelesen/gehört haben, verteilt der Moderator einen gut gemischten Satz Informationskärtchen zufällig in der Gruppe, und die Teilnehmer beginnen mit der Aufgabe.
- Das Team löst die Aufgabe in der Zeit oder wird nach 25 Minuten unterbrochen.
- Der Moderator diskutiert mit dem Team den Lösungsprozess. Dazu schreibt er die „Fragen zur Prozessanalyse“ und gegebenenfalls die Lösung und Erklärung der Aufgabe an die Tafel.
Varianten:
- Eine beliebige Anzahl von Kleingruppen kann simultan die Aufgabe lösen. Für jede Gruppe muss ein Satz Informationskärtchen vorhanden sein.
- Die Teilnehmer können die „Fragen zur Prozessanalyse“ erst individuell und anschließend in der Gruppe beantworten.
- Die Aufgabe muss ohne Papier und Bleistift im Kopf gelöst werden.
Lösung und Erklärung
Die Lösung heißt Neptiminus
Erklärung
- Die Ausmaße des SIN-Obelisks ergeben, dass er aus 50.000 Kubikellen Raum besteht.
- Jeder Block hat eine Kubikelle, deshalb werden 50.000 Blöcke benötigt.
- Jeder Arbeiter arbeitet 7 Quags pro Tag (2 Quags sind Ruhepause).
- Jeder Arbeiter legt 150 Blöcke pro Quag, das ergibt 1050 Blöcke am Tag.
- Es arbeiten immer 8 Leute am Obelisk, diese legen 8400 Blöcke pro Tag.
- Der 50.000.te Block wird daher am 6. Arbeitstag gelegt.
- Weil am Meltemi nicht gearbeitet wird, ist der Sechste Arbeitstag der Neptiminus.
Fragen zur Prozessanalyse
- Welche Verhaltensweisen haben zur Lösung beigetragen?
- Welche behinderten?
- Wie sind Führungsfunktionen entstanden?
- Wer hat sich am meisten beteiligt?
- Wer am wenigsten?
- Wie haben Sie den ganzen Lösungsprozess erlebt?
- Was würden Sie vorschlagen, um die Leistung der Gruppe zu verbessern?
Erfahrung
Das Spiel kann gut ohne Hilfsmittel gespielt werden. Bei großen Gruppen empfiehlt sich jedem Spieler einen Beobachter zuzugesellen, der sich Notizen über seinen Schützling macht, die er am Ende des Spiels rückmeldet. Die meisten Gruppen „verplempern“ viel Zeit, mit der unkoordinierten unvollständigen Überprüfung des gefundenen Ergebnisses, selbst dann, wenn vorher auf den Wert der Ressource Zeit hingewiesen wird.
Leider ist die Antwort falsch. Da dort steht die Pause ist insgesamt und nicht täglich ergo ist die Lösung 4,8 Tage.
Daniel hat nicht Recht. Die Pausenzeit kann nur auf einen Arbeitstag bezogen sein, weil die Gesamtbauzeit noch unbekannt ist.
Korrigiert werden sollte die Formulierung der Aufgabenstellung. Ein Obelisk ist als Körper nicht rechteckig sondern quaderförmig (wie ein Ziegelstein). Viele Teilnehmer kennen Obelisken mit pyramidenförmigen Spitzen, daher reicht ein Hinweis auf eine rechteckige Grundfläche nicht aus.
@ Jürgen: Jein.
Bei der Aufgabe besteht (sicherlich gewollt) in vielen Situationen das Problem der unvollständigen Situation. Z.B. Erarbeiten Frauen weniger Steine als die Männer? Gibt es mehrere Gruppen, die sich gegebenenfalls im Schichtsystem abwechsln können (wenn zum Beispiel eine Gruppe Pause macht)?, usw.
Die Frage ist also, wie geht man mit den fehlenden Informationen um. Unsere Gruppe hat sich entschieden nur die gegebenen Fakten zur Rechnung hinzuzuziehen. Heißt in diesem Fall: Es ist von keiner Spitze die Rede, also wird das vernachlässigt.
Schlussendlich kommt es sowieso nicht auf das Endergebnis an, sondern auf den Weg.