4.9.09, 12.10 Uhr, Qatar, Airways, irgendwo in 10.000 Metern Höhe Richtung Doha.
Leider hat sich meine Hoffnung, dieses Mal ohne Übergepäck durchzukommen, nicht erfüllt und ich bin wieder 80 EUR für drei berechnete Kilo Übergepäck los. Sonst war alles fein und unkompliziert. Ich habe in einem Souvenirladen meine letzten Rupien ausgegeben und jetzt heißt es warten.
Die Maschine ist eine A320 und hat nur 2 Dreierreihen. Von Doha nach Frankfurt wird es dann wieder eine große Maschine sein. Ich habe nur eineinhalb Stunden Aufenthalt in Doha, das wird gerade reichen, den Akku meines Laptops aufzuladen und meine Emails zu checken.
4.9.09, 12.20 Uhr, Doha, Qatar
War nix mit eineinhalb Stunden. Ich sitze schon wieder im Flieger nach Frankfurt. Den Akku habe ich gerade mal eine viertel Stunde laden können. Na, für ein bisschen Text vor dem Abflug reicht es noch. Draußen sind es 38 Grad. Da es aber trocken ist und windig, kommt es einem kaum heißer als die 28 oder 30 Grad mit hoher Luftfeuchtigkeit vor, wie sie in Surkhet vorherrschte.
Tatsächlich sitze ich in einer A330 mit 8 Sitzreihen. Wusstet ihr, dass beim A,B,C der Sitzplätze die Gänge mitgerechnet werden? Das hat zur Folge, dass ich obwohl mein Platz G ist, ich Mitte Gang sitze. Oh weh, jetzt ziehe ich euch schon rein in meine Sammlung nutzlosen Wissens. Vielleicht höre ich besser auf und hör’ mir ein Hörbuch an bis die Filme beginnen, die es in diesen großen Maschinen auf den Bildschirmen vor unseren Nasen zu sehen gibt. Wird jedenfalls Kurzweilig.
4.9.09, 18.30 Uhr Frankfurt Ariport.
War kurzweilig. Andrea wird gleich ankommen, um mich abzuholen. Jetzt ist es vorbei, mein Abenteuer. Und ich bin froh, wieder zu Hause zu sein, meine liebe Frau in die Arme nehmen zu können, meine Freunde zu treffen und meine alten Gewohnheiten wieder aufzunehmen.
Was habe ich gelernt? Nun, bestätigt hat sich meine Vermutung, die ich im Iran schon aufgestellt hatte, die Ebene, auf der ich Seminare mache, ist menschlich universell. Humor, Hinwendung zum Menschen und zu menschlichem, positivem Umgang wird überall verstanden.
Außerdem ist Nepal ebenso wenig normal, wie Teheran, vom dem ich das behauptet habe. Tatsächlich trage ich die „Normalität“ in Form von Scheuklappen mit in die Fremde. Jetzt meine ich, eher in der Fremde ist vieles fremd. Klingt ja irgendwie plausibler, gell?
Meine Bindung an die Heimat ist gewachsen, wobei ich diese Heimat eher in den Menschen finde, mit denen ich täglich zu tun habe. Ich bin gerne unter Menschen, die meine Kultur teilen.
Alle Konzepte und Methoden, die ich verwende, müssen stets angepasst und verändert (mit Glück verbessert) werden, denn unser Wissensstand ändert sich ja ebenso ständig. Das gilt auch für das BUS-Konzept. Da hätte ich so einige Ideen.
Ich blicke mit Zuversicht in die Zukunft, die mir in nächster Zeit viel Arbeit bringen wird. Vielen Dank für eure interessierte Teilnahme an meinem Nepal-Aufenthalt. Wenn ich mich wieder auf die Reise mache, gebe ich euch Bescheid, damit ihr mich wieder begleiten könnt.
Ramro tza und
Namasté