30.8.09, 18.30 Uhr, Manakamana Hotel, Birendranagar, Surkhet, Nepal
Nichts wird bekanntlich so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Gestern kam ich mir unüberlegt vor. Heute würde ich sagen, ich sollte mir das mit dem Nachdenken noch mal überlegen *kicher*, wenn solche verstiegenen Ideen dabei heraus kommen. Ich hatte einen Sturm im Wasserglas und das Glas steckte in meinem Schädel. Was die Auseinandersetzung mit Binod angeht, lasse ich die Dinge erst mal auf sich beruhen.
Yukta hat noch einmal klargestellt, dass er in der Gruppe nicht für das Coaching zu Verfügung steht, so dass wir die endgültigen Pärchen für das Coaching ohne ihn zusammengestellt haben. Er sah geknickt aus, hat aber weiter aktiv mitgemacht. Nach der Simulation hatten wir noch das Thema „Alternative Wege (Strategien zur Zielereichung). Da hat Yukta angegeben, ein BUS-Center gründen zu wollen. Seine Energie könnte BUS hier in Nepal einigen Aufwind verschaffen. Ich sagte ihm, er solle in dieser Sache eine Kooperation mit Binod in Erwägung ziehen.
In der Simulation bin ich dann mehrfach in den Gruppen zum Coachen gewesen und habe dabei besonderen Wert auf den (positiven) Fokus auf die Zielgruppe unserer Teilnehmer – die Trainees – gelegt. Nach dem Motto „Ihr übt nicht für euch selbst, sondern für die Trainees“ und was die neben den BUS-Inhalten am meisten brauchen ist Ermutigung, damit sie sich den neuen Ansichten und Methoden öffnen, für die BUS steht.
Wir machten am Nachmittag dann noch eine Anerkennungsrunde für unsere Teilnehmer und ich hatte schon den Eindruck, dass sie beim nachfolgenden Modul „Kriterien für eine Entscheidung“ ein wenig mehr als sonst aus ihrem Schneckenhäuschen raus kamen.
Den Tag haben wir wieder mit einer Tanzsession abgeschlossen, wie am ersten Tag schon.
Morgen kommen die beiden letzten Themen „Entscheidungsmatrix“ und „Aktionsplan“ und die zugehörige Simulation dran. Dann wird es wieder die beiden Gruppen geben, die je ein Training gemeinsam durchführen werden. Ich bin ja mal gespannt, was für Namen sich die Gruppen hier geben werden.
30.8.09, 20.30 Uhr, Manakamana Hotel, Birendranagar, Surkhet, Nepal
Sujan, der eine Hotelboy ist clever und sehr hilfreich. Er hat am ersten Tag keine 10 Minuten gebraucht, um mit ein paar größere Prepaid-Karten für mein Handy zu besorgen. Und jedes Mal, wenn ich auf mein Zimmer gehe, fragt er mich, ob ich eine Flasche Wasser brauche. Ram der andere Hotelboy grinst stets von einem Ohr bis zum andern und ist der schnellste Wäschewascher östlich des Urals. Wie angenehm mir sein Lächeln ist, habe ich ja schon erwähnt.
Heute ist es mal richtig heiß; es war den ganzen Tag sonnig, da hatten die Häuser gute Gelegenheit, sich ordentlich aufheizen. Jetzt erlebe ich, was mir in Tansen prophzeit habe: ich tropfe so vor mich hin.
Wir haben zwei Häuser weiter ein Gartenrestaurant im Hinterhof entdeckt, Also es ist schon eher ein Hinterhof- als ein Gartenrestaurant, aber das Essen ist ausgezeichnet. Heute hatte ich Chicken-Curry, boneless und es schmeckte mir superlecker. Dazu ein Bier, zwei Cola und die Aussicht, am Mittwoch schon auf dem Nachhause-Weg zu sein, das lässt mich schon schweben. Mann, ist schon fast wieder vorbei. Unglaublich! Ich bin doch erst vor ein paar Tagen angekommen. Na so ist es halt. Dieser Blog trägt seinen Teil dazu bei, aus diesem Stückchen Leben eine Geschichte zu machen, die ich einst am Kamin den Kindern erzählen kann. Oder euch schon jetzt. Die Welt ist schnell geworden.
Wie findet ihr übrigens diesen Blog? Könntet ihr bitte mal einen Zwei- oder Mehrzeiler dazu rückmelden? Danke.
Der allabendliche Stromausfall ruft mich zu Bett. Morgen ab halb sieben geht das Gelärme wieder los. Außerdem muss ich sehen, dass ich meinen historischen Roman zu Ende bringe, damit ich es Ingo zurücklassen kann, da der ja nicht nur zwei Tage später fährt, sondern auch noch eine Achtstunden-Nacht in Doha vor sich hat.
Gute Nacht.